TEATR ATELIER
KRAKAU


  

Die Mitwirkenden Künstler des Teatr Atelier

Lebenslauf der Mitwirkenden

Gastspiele im Ausland

Programme der laufenden Spielzeit


Pressestimmen:

TEATR ATELIER e.V., KRAKAU

Teatr Atelier, Krakau wurde 1997 als Verein unabhängiger Krakauer und internationaler Theaterkünstler gegründet. Er setzt die Theaterrecherche, die 1993 -1997 am Krakauer Bücklein Theater, geführt wurde.

Spielorte in Krakau: Teatr Groteska, Teatr Zalezny, Stary Teatr

Erster Vorsitzender: Marek Kalita
Zweiter Vorsitzender: Marek Kedzierski
Finanzverwaltung: Ewa Sasiadek


KÜNSTLERISCHES CREDO: Werke moderner Klassiker wie Samuel Beckett, Robert Pinget und Heiner Müller gehören zum zeitgenössischen europäischen Allgemeingut wie die Werke Shakespeares und Dostojewskijs zum europäischen Kulturerbe. Es geht uns nicht darum, die kulturellen Unterschiede zwischen den Ländern einzuebnen, wir streben auch nicht etwas wie eine Einheitlichkeit des zukünftigen europäischen Theaters an, womöglich noch die Erfindung einer utopischen Euro-Theatersprache. Nein, wenn wir fordern, die Kräfte von Theaterschaffen-den aus verschiedenen Ländern auf ein gemeinsames Ziel hin zu bündeln, dann geschieht das aus der Überzeugung, daß dies eher eine größere Vielfalt und Verschiedenartigkeit hervorbringen wird als dem Theater irgendeinen Einheitsstandard überzustülpen. Wir möchten von den aus nationalen Eigenheiten und regionalen Traditionen erwachsenen Theater-Experimenten profitieren und zugleich das allgemeine Interesse an der Arbeit von Theaterrefor-mern des 20. Jahrhunderts vertiefen. Wir sind der Meinung, daß die Avantgarde-Tradition der verschiedenen Länder auf internationaler Ebene in Unternehmungen wie unserem erkundet und fortgeführt werden kann und daß eine solch interkulturelle Zusammensetzung ihr den nötigen Impuls wiedergeben könnte. Wir möchten beweisen, daß ernstes Theater gegen die Konkurrenz der elektronischen Medien und des kommerziellen Theaters sein Publikum findet und daß ernstes Theater in derartigen Gemeinschaftsprojekten größere Möglichkeiten hat, sich durchzusetzen.

Das Credo unserer Bühnenarbeit kann mit Peter Brook wie folgt zusammengefaßt werden: "Sparsame Mittel, intensive Arbeit, strenge Disziplin und Streben nach absoluter Präzision". Derart pointiert charakterisierte Brook die Arbeit von Merce Cunningham, Jerzy Grotowski und Samuel Beckett, eben jener drei Theaterreformer, die uns als Vorbilder dienen sollen.

Da uns die Aufführung von Becketts Stücken zueinander gebracht hat und Beckett auch am Anfang unseres Projektes stand, möchten wir dem im Titel Rechnung tragen. Becketts Name steht als Symbol nicht nur für einen der größten künstlerischen Impulse im zeitgenössischen Theater und das Streben nach einer beispiellosen Reinheit der Form, sondern auch für persönliche Bescheidenheit und moralische Integrität. Überdies ist er wie kaum ein anderer ein europäischer Künstler gewesen: In Irland geboren, erzogen in den kulturellen Traditionen des Angelsächsischen, wählte er gleichwohl Frankreich als ständigen Wohnsitz und zunächst Französisch als Sprache für seine Theaterfiguren. Er inszenierte seine Stücke in Deutschland, übersetzte spanische Lyrik und zitierte sein Leben lang auswendig Dante im italienischen Original. Galt er auch zunächst als Totengräber des traditionellen Theaters, so ist er doch ohne den Hintergrund jener großen europäischen Geistestradition von Homer und den Vorsokratikern bis hin zu Joyce und den Existentialismus nicht zu verstehen.

Allgemeiner gesprochen, glauben wir, daß die Bühne der Ort ist, an dem die Menschen - auf der Bühne wie im Zuschauerraum - im Geist eines gegenseitigen Verständnisses über die nationalen, ethnischen, sozialen oder religiösen Grenzen hinweg zusammengebracht werden können, im Sinne von Toleranz und im Dienst grundlegender gesellschaftlicher Werte.